Was ist Paleo?

Paleo bedeutet im Prinzip: Essen, wie der Steinzeitmensch.

von TANJA GLASS

Wenn Du Dich für alternative Ernährungsformen interessierst, ja dann probiere es doch mal mit Paleo!

Bei einer Ernährung nach Paleo isst Du alles was ein Mensch, der damals gelebt hat, auch essen würde.  Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte, Gemüse, Obst und Nüsse. Nahrungsmittel wie Getreide, Hülsenfrüchte, Zucker und Milchprodukte hat der Mensch im Paläothikum  (daher der Name: Paleo) noch nicht zur Verfügung gehabt. 

Der Grundgedanke dieser Diät ist ganz einfach: EAT REAL FOOD! 

Die Jäger und Sammler haben verzehrt, was sie im natürlichen Umfeld  gefunden haben: Pflanzen, Früchte, Samen, Wurzeln, Pilze genauso wie Honig, Eier, Fleisch, Fisch und Weichtiere.

Milch und Milchprodukte waren vor der Domestizierung von Weidetieren ebenso wenig verfügbar wie die Zuchtformen von Obst, Gemüse und Getreide, die später zu Hauptnahrungsquellen wurden.

„Du bist, was Du isst!“

Diese Nahrungsmittel isst Du bei Paleo:

  • Fleisch (Wildfleisch, Geflügel)
  • Fisch
  • Eier
  • Salat
  • Nüsse
  • Samen
  • (tierisches) Fett
  • Obst (vor allem Beeren) 
  • Gemüse (Wildpflanzen)

Bestimmte „Lebensmittel“ lässt Du komplett weg so z.B. :

  • Zucker
  • Getreide
  • Hülsenfrüchte
  • Pflanzenfett
  • Fertiggerichte
  • Obst (nur Obst mit wenig Fruchtzucker)
  • Milch und Milchprodukte
  • besondere Fette (je nach Fettsäureverhältnis (wenig Omega-6-Fettsäuren, dafür viele Omega-3-Fettsäuren, um Entzündungen und Insulinresistenz zu verhindern)

Was Dir Paleo bringt?

Naja, Du lässt schon mal Zucker und Getreide (also auch das geliebt Brot, Nudeln & Co) weg und ernährst Dich ja auf jeden Fall schon dadurch etwas kalorienreduziert. Daher wirst Du durch die Paleo-Ernährung wahrscheinlich auch abnehmen.

Mit dem Brot lässt Du auch Gluten weg

Da Du das böse, böse Weißmehl weglässt, hast Du auch weniger Gluten in Deiner Nahrung, welches Dir eventuell Probleme machen könnte. Gluten auch „Klebereiweiß“ genannt ist nicht wirklich das Problem. Gluten ist eine Mischung aus verschiedenen Proteinen, die Du in Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen oder Gerste finden würdest. Das Gluten ist das Speicherprotein für das Getreide, das im Laufe des Keimprozesses dem Keimling Nährstoffe bereitstellt.

Und weil das Gluten so schön klebt, nutzt der Bäcker es damit aus den Zutaten auch ein guter klebriger geschmeidiger Teig wird. Aber Dein Körper kann das Gluten, welches sich aus  Aminosäuren bzw. Peptiden zusammensetzt, eventuell nicht verdauen. So weit erstmal nicht so schlimm, wird halt ausgeschieden – denkst Du!

Wenn Du an Zöliakie (auch eine Autoimmunkrankheit) leidest, löst das Gluten eine Entzündung der Dünndarmschleimhaut aus und Deine Dünndarmzotten sterben ab.

Dr. Lawrence Wilson ist der Meinung, das Menschen die unter Brainfog leiden, nach dem Verzehr von glutenhaltigen Lebensmitteln, nicht mehr in der Lage, sich zu konzentrieren, schnelle Schlüsse zu ziehen oder Informationen richtig zu verarbeiten. Dabei handelt es sich nicht um einen andauernden Zustand, sondern vielmehr über eine Art Kurzzeitverwirrung, die nur wenige Stunden anhält, aber mehrfach am Tag auftreten kann.

Auslöser für den Brainfog könnte also durchaus das Nutellabrötchen zum Frühstück, die Spaghetti am Mittag oder das Abendbrot sein. Denn da steckt ja überall das böse Gluten drin.

Er vermutet, dass die unverdauten Peptide über den leaky gut in den Blutkreislauf geraten, und da wie körpereigene Stoffe wie Endorphine „aussehen“, die im Gehirn wichtige Funktionen haben: Sie steuern Dein Glücks- und Schmerzempfinden sowie Dein Hungergefühl.

Zurzeit geht man aber davon aus , dass nur 1% der Bevölkerung an Zöliakie leidet und nur ca. 5% der Bevölkerung glutensensitiv sind.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Dir Gluten schadet, dann lass es für einen Zeitraum von 1-2 Monaten weg. Du wirst merken, ob es Dir besser geht.

Und was ist mit der Milch?

Die Milch, die ja eigentlich nur für die Kälber bestimmt ist.

Manche Menschen vertragen tatsächlich keine Milch. Sie vertragen den darin enthaltenen Milchzucker (Laktose) nicht. Sie können das Enzym Lactase, das zum Verdauen von Laktose benötigt wird, nicht in ausreichenden Mengen selbst herstellen. Sie sind laktoseintolerant. Das betrifft aber nur ca. 5 bis 15 % der Europäer.Wenn ungespaltener Milchzucker in den Dickdarm kommt dann gibt es Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung oder auch Durchfall. Die Beschwerden treten etwa 15 Minuten bis zwei Stunden nach dem Verzehr des Milchprodukts auf.

Es kann aber sein, das keine Symptome auftreten bzw. die Symptome wie Müdigkeit, Magenbeschwerden und Schlappheit oft nicht der Ernährung zugeschrieben werden.

Wenn Du Dir nicht sicher bist, dann lass mal für einen Monat die Milch und alle Milchprodukte weg.

Manche Menschen haben auch einfach eine Kuhmilchallergie. Da reagiert dann das Immunsystem mit unterschiedlichen Folgen auf die Proteine (z.B. Casein und Whey). Dieses Proteine sind auch als kreuzallergen zu Gluten bekannt.  (Wenn Du auf Gluten eine allergisch ist, reagiert auch das Milchprotein.) 

Du merkst das an allergischen Reaktionen der Haut (extreme Trockenheit, unspezifische Hautausschläge, Nesselsucht), im Magen-Darm-Trakt (Erbrechen, Übelkeit, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung) oder an den Atemwegen (häufiges Husten, Asthma, Bronchitis, chronischer Schnupfen und/oder Atemnot) zeigen.

Casein ist das Hauptprotein in Milch und Milchprodukten. Weil es von unserem Körper als fremd wahrgenommen wird, ist es einer der Faktoren, die zu Milchallergie beitragen können.

Casein steht im Verdacht, enzündungsfördernd zu sein und ist für alle Autoimmunkranke wie z.B. bei Hashimoto Thyreoiditis problematisch. Daher solltest Du mal ausprobieren, wie es Dir ohne Milch geht.

Auf jeden Fall legt die Paleo Diät Wert darauf, dass die tierischen Produkte von glücklichen Tieren stammen und das Gemüse möglichst biologisch und pestizidfrei ist.  

Außerdem fördert diese Ernährungsweise Werte wie Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein,  Achtsamkeit und Demut vor dem tierischen Produkten.

Fazit:

Du solltest Dich so ernähren, wie es Dir gut tut und wie Du Dich wohl fühlst und wie es Deiner philosophischen Einstellung entspricht. Und eventuell kann Dir Paleo dabei helfen gesund zu werden.

Probier es aus!

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